Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Stöbern
und freuen uns auf Ihren Besuch in unserem Ladengeschäft!
Vorübergehende Öffnungszeiten
von Montag, 14. Juli bis Samstag, 30. August von 9:00 bis 13:00 Uhr geöffnet. Nachmittags geschlossen!
Ilsfelder Str. 5, 74223 Flein // Telefon: 07131/8984083
Liebe Kundinnen und Kunden,
aufgrund der Bauarbeiten vor unserer Ladentür passen wir unsere Öffnungszeiten an.
Bereits in den letzten Jahren war im heißen August der Laden nur vormittags geöffnet.
Um die Nerven unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schonen, gilt die eingeschränkte Öffnungszeit ab dem Beginn der Bauarbeiten:
14. Juli - 30. August: 9:00 – 13:00 Uhr,
nachmittags bleibt der Laden geschlossen.
Wir hoffen, Sie halten dem Weltladen die Treue trotz der eingeschränkten Öffnungszeiten.
Der Weg zu uns bleibt frei, auch wenn es laut und staubig zugeht.
20 Jahre Weltladen Flein-Talheim: gute Zeiten – schlechte Zeiten
... Der Verein hat jetzt 39 Mitglieder, und es ist erstaunlich, was sie im ersten Jahr auf die Beine gestellt haben – so endete der Bericht von den Anfängen des Weltladens im Jahr 2005.
Und so ging es weiter: 2008 zog der Weltladen ins neue Domizil, die ehemalige Metzgerei Hauth in der Ilsfelder Straße, wo der Weltladen bis heute ist. Die Familie – einige Mitglieder von Anfang an engagiert dabei – machte es möglich. Die Lage mitten im Dorf, gegenüber dem Rathaus, mit Bäckerei, Metzgerei und (damals noch) Edeka gewissermaßen im Dorfkern war und ist ideal.
Das Engagement der Weltladenmitglieder bei Veranstaltungen der Gemeinde und der Kirchen hat den Fairtrade-Gedanken weitergetragen. Im April 2013 wurde Flein als erste Kommune in der Region Heilbronn-Franken als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet und ist es bis heute geblieben. In der Steuerungsgruppe waren und sind auch Kollegen und Kolleginnen aus dem Weltladen aktiv.
Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kirchengemeinden ist vielfältig: Weltladengutscheine zu Weihnachten und Geburtstagen, Päckchen mit fairen Produkten für Jubilare.
Weltladenmitarbeiterinnen gestalteten jedes Mal das traditionelle Frauenfrühstück im Rahmen des ökumenischen Zeltfestivals, zuletzt im Mai 2023.
Bei der „neueren“ Veranstaltung „Kärwe meets Business“ war der Weltladen mit Partnern wie dem Jugendrat der Gemeinde, dem Verein Shining Eyes sichtbar vertreten.
Seit einigen Jahren gibt es auch Produkte aus Flein im Weltladen: Apfelsaft vom CVJM und „Mähwein“ von der Fleiner Genossenschaft, sowie den von SchülerInnen der Johannesschule gestalteten Kalender.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Schon wieder fast verdrängt haben wir die Corona Jahre mit ständig wechselnden Vorgaben. Der Laden konnte geöffnet bleiben, aber es durften nur Lebensmittel verkauft werden. Da hieß es, kreativ sein, Internet und Homepage nutzen und nicht den Mut verlieren.
Zwei große Veränderungen gab es in den letzten Jahren: im Mai 2023 trat Dagmar Hauth, von Anfang an dabei, als Vorsitzende zurück, bleibt dem Laden aber zum Glück als Mitarbeiterin erhalten. Seitdem wird der Weltladen von einem Vorstandsteam geleitet.
2024 wurde ein neues Kassensystem eingeführt, und seitdem sind auch wir im digitalen Zeitalter angekommen.
Und heute?
Der Verein hat mittlerweile ca. 100 Mitglieder. Im Verkaufsteam sind einige „jüngere“ Mitarbeiterinnen (auch aus Talheim) aktiv eingestiegen, und die Präsenz in Talheim hat sich sehr verbessert.
Am 11. Oktober feiern wir die 20 Jahre mit einem großen Jubiläumsfest im evangelischen Gemeindehaus.
Aber vorher müssen wir noch eine Hürde nehmen: Am 14. Juli beginnen auch vor unserer Haustür die Straßenarbeiten in der Fleiner Ortsmitte. Deshalb:
Achtung geänderte Öffnungszeiten:
vormittags 9:00 – 13:00 Uhr
nachmittags geschlossen
Bruni Müllner
Schokolade – der neue Luxus?
4 Euro für eine Tafel Schokolade – gehts noch? Wer soll sich das noch leisten können?
Das fragen sich auch MitarbeiterInnen im Weltladen Flein-Talheim angesichts der letzten Preissteigerung, einer von recht vielen in den letzten Monaten und Jahren.
Ein kurzer Rückblick:
Die ersten Kakaobohnen brachte Kolumbus aus Amerika mit, ohne dass man zu dieser Zeit etwas damit anfangen konnte. Erst später wurde aus den Kakaobohnen durch die Zugabe von Honig und Zucker ein Luxusgetränk mit wachsender Beliebtheit in adligen Kreisen.
Die industrielle Herstellung von fester Schokolade, wie wir sie kennen, ist technisch anspruchsvoll. Zunächst werden Kakaobohnen zu Kakaobutter verarbeitet. Soll daraus Schokolade werden, wird sie mit Zucker, Milch und Gewürzen vermischt. Diese Schokoladenmasse wurde zunächst in Walzwerken fein vermahlen, denn die so erhaltene Masse fühlte sich im Mund unangenehm sandig an. Heinrich Stollwerck erhielt 1873 das Reichspatent auf seine Konstruktion einer Walze, die ein zufriedenstellendes Ergebnis in größeren Mengen schaffte. Dieses „Conchieren“ dauerte noch bis zu 90 Stunden. Erst moderne Technik ermöglichte eine starke Verkürzung dieses Vorgangs.
Aber noch lange Zeit war Schokolade ein Luxusprodukt, das sich längst nicht alle Menschen leisten konnten. Wir Älteren erinnern uns...
Heute ist Schokolade zwar ein Massenprodukt und in jedem Supermarkt und Kiosk massenhaft vorhanden, aber auch mit moderner Technik ist die Herstellung aufwendig und belastet die Umwelt: Der Wasserverbrauch liegt bei 10.000 l pro kg Schokolade. Und Kakaobäume brauchen viel Fläche: Um 1 kg Kakao zu produzieren, benötigt man 20m². Zum Vergleich: Für Reis braucht man 2,5 m², für Weizen 1,8 m².
70 % der globalen Kakaoproduktion stammen aus Westafrika, vor allem aus Ghana und der Elfenbeinküste, bis heute der weltweit größte Exporteur von Kakao.
Der üppige Regenwald wurde zu Kakaoplantagen, die vor allem von Kleinbauern bewirtschaftet werden. Kakaoanbau ist harte Arbeit. Die reifen Kakaoschoten werden vom Baum geerntet und aufgeschnitten, um die feuchten Bohnen im Inneren freizulegen. Diese werden dann bis zu sieben Tage lang fermentiert und anschließend sorgfältig getrocknet. Die weitere Verarbeitung findet in den Industrieländern statt. Die bäuerlichen ProduzentInnen sind arm, Kinderarbeit ist ein großes Problem und die meisten haben vermutlich noch nie Schokolade gegessen.
Der faire Handel ermöglicht den in Kooperativen organisierten Bauern zwar sichere und faire Bedingungen sowie eine funktionierende Infrastruktur, in der alle Kinder zur Schule gehen können und soziale Versorgung bei Krankheit einigermaßen gesichert ist.
Aber in den letzten Jahren hat der Klimawandel gefährliche Dimensionen angenommen: Kakaobäume wachsen nur in Gebieten rund um den Äquator und sind sehr empfindlich. Ist es zu nass, kann die Frucht verschimmeln, fehlt Wasser, vertrocknet sie leicht. Wegen des Klimawandels schwankt das Wetter in den Tropen stärker als bisher. Das Wetterphänomen La Niña hat in den vergangenen Jahren vor allem Regen nach Westafrika gebracht. Die Folge: Missernten. Und Krankheiten: 2003 trat in der Provinz Marahoue im Zentrum des Landes erstmals der Cacao-swollen-shoot-Virus auf und vernichtete den Kakaoanbau auf 8000 Hektar Fläche. Dieser Virus befällt nur den Kakaobaum und wird durch Läuse übertragen. Mit Stand Juni 2018 gibt es kein Mittel dagegen, auch das Nachbarland Ghana, zweitgrößter Kakaobohnenproduzent, ist betroffen. Es ist also zu befürchten, dass die Preise weltweit weiter steigen werden, denn Kakaobäume eben mal woanders anpflanzen geht nicht, brauchen sie doch mehrere Jahre, bis sie Früchte tragen. Quellen: wikipedia, taz vom 05. 03. 2025
Keine guten Aussichten für Naschkatzen.
Aber für alle Kundinnen und Kunden im Weltladen Flein-Talheim e.V. gilt ja auch: Helfen durch Kaufen.
Bruni Müllner
Was machen die Schafe im Weinberg?
Bei den beiden Winzerfamilien Seiz und Münzing aus Flein gedeihen Trauben für die hochwertigen Fleiner Weine unter tatkräftiger Mithilfe von flauschigen Schafen. Das ist nicht nur charmant anzusehen, sondern vor allem ein Stück ganzheitlicher und umweltverträglicher Weinbau.
Schafe gehören zu den ersten Nutztieren der Menschheit. Sie wurden bereits vor rund 10.000 Jahren domestiziert und haben Menschen in kargen Regionen beim Überleben geholfen. Vor rund 70 Jahren war es auch keine Seltenheit, dass Tiere in den Weinbergen hausten. Denn in der Weidetierhaltung war das Futter knapp. Die Rebflächen boten somit eine hervorragende Nahrungsgrundlage. Zusätzlich war Kunstdünger teuer oder überhaupt nicht verfügbar.
Heute ist das anders. Schafe im Weinberg sorgen eher für Erstaunen oder gar Kopfschütteln.
Dabei ist es durchaus erwiesen, dass sich durch die Flächenextensivierung und Doppelnutzung Synergien ergeben können. Beispielsweise könnten die Tiere durch folgende Vorteile den Winzer im Weinberg unterstützen:
- Die Schafe fressen die Rebstöcke von störendem Bewuchs frei.
- Ihre Bewegung fördert die Infiltration des Bodens.
- Dank der »Mäharbeiten« der Schafe ist weniger Maschineneinsatz notwendig und CO2-Ausstoß wird vermindert.
- Die Schafe »entblättern« die Traubenzone. Eine für die Weinqualität unverzichtbare Arbeit. Der wertvolle Dung der Schafe fördert die Artenvielfalt in den Weinbergen.
Quelle: Genossenschaftskellerei Heilbronn - Weinkeller Flein-Talheim