Aktuelles

Weihnachtsfreude schenken!


Das Weltladenteam hat beschlossen, sich von der weltweiten Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zu verabschieden, nicht aber vom Gedanken des Schenkens.
Offene und (noch viel mehr) versteckte Armut gibt es auch in unserer Wohlstandsgesellschaft.
Deshalb wollen wir uns an der regionalen Paketaktion „Weihnachtsfreude schenken“ beteiligen.
Ins Leben gerufen und organisiert wurde und wird die Aktion vom Kreisdiakonieverband Heilbronn in Zusammenarbeit mit RegioMail und unterstützt durch „Echo“.
Es geht ganz einfach:

  • Wer immer sich an der Aktion beteiligen möchte, packt ein (oder mehrere) Weihnachtspäckchen mit nützlichen und schönen Dingen.
  • Nach Rücksprache mit der Kreisdiakonie können das neben Lebensmitteln und Pflegeprodukten auch Kinderspielzeug, Kleidung wie Schals oder Stulpen oder andere schöne und nützliche Dinge sein.Wichtig ist, dass nur neue Artikel ins Päckchen wandern, keine gebrauchten Kleidungsstücke und Spielsachen.
  • Empfänger können Familien, Kinder, alte Menschen … sein. Der Inhalt wird möglichst genau auf einer Liste notiert und aufs Päckchen geklebt. So soll zum Beispiel bei Kinderspielzeug Geschlecht und Alter der Empfänger angegeben werden.
  • Die Päckchen werden im Weltladen gesammelt und von RegioMail abgeholt.
  • Die Päckchen müssten bis 8. Dezember (!) bei uns im Laden abgegeben werden, damit sie noch rechtzeitig vor Weihnachten verteilt werden können.
  • RegioMail  liefert alle Weihnachtspakete an die Tafelläden in der Region.
  • Die Tafeln verteilen dann die Weihnachtsfreude-Päckchen rechtzeitig vor dem Fest an die entsprechenden Bedürftigen.

Die Flyer und weitere Infos liegen im Weltladen aus. Bei Fragen können Sie sich gerne an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Weltladen wenden.
Bruni Müllner

 

„Fair mit Flair“ - der Nachschlag
Am 23. Oktober stellte Gabi Ludwig interessierten Frauen ihre Firma handtrade. im Alten Rathaus vor: „handtrade. kooperiert ausschließlich mit Produzenten, die kunsthandwerklich hergestellte Mode produzieren. Die Mitarbeiter der Firmen sind am kompletten Entstehungsprozess und am Großteil der Wertschöpfungskette beteiligt. Der gemeinsame  Entwurf von Modellen und Kollektionen, die Vertriebsplanung und gegenseitige Transparenz sind Kern der partnerschaftlichen Zusammenarbeit.“. (homepage)
So die Firmenphilosophie, wobei während Frau Ludwigs Vortrag spürbar ist, dass dies keine leeren Worte sind, sondern gelebt wird. Drei Produktionsstätten werden von handtrade. vertreten: Global Mamas in Ghana, Suritex in Peru und Amauta in Bolivien.
Frau Ludwig erzählte sehr anschaulich, wie sie und ihr Mann – beide eigentlich in anderen Bereichen ausgebildet und tätig – überhaupt dazu gekommen sind, handtrade. zu gründen und mit viel Herzblut zu managen.
Die Frauen der Kooperative  Global Mamas aus Ghana produzieren mit einer alten kunsthandwerklichen Technik gebatikte Stoffe und daraus genähte Kleider und Accessoires. Anhand eines kurzen Films und vielen Fotos erläuterte Gabi Ludwig die künstlerische und auch körperlich harte handwerkliche Arbeit bei der Stoffproduktion, und man merkte bei jedem Satz, wie verbunden sie den Frauen ist.
Die fertigen Stoffe werden zu ganzen Kollektionen – Hemden, Blusen, Kleider, Röcke und mehr – verarbeitet.  Aus den Resten „zaubern“ die Frauen wunderschöne Patchworktaschen mit Innenfutter aus fein gewebten Mehlsäcken, Kissenbezüge, Tischwäsche und vieles mehr. Was dann noch übrig ist, wird geflochten, verwoben, irgendwie verarbeitet, bis es keine Reste mehr gibt: so geht Nachhaltigkeit.
Mit den Jahren ist die Kooperative immer mehr gewachsen. Da die Frauen sehr lange Wege zu ihrem Arbeitsplatz zurücklegen mussten und ein öffentlicher Nahverkehr kaum existiert, waren die Frauen und ihre europäischen Partnerinnen und Partner oft auf Eigeninitiative und Erfindungsgeist angewiesen. So gibt es mittlerweile ein großes Gebäude, entworfen und erbaut mithilfe der „Ingenieure ohne Grenzen“.
Übrigens: alle von den Global Mamas produzierten Dinge haben ein handgeschriebenes Etikett mit den Namen der Batikerin, der Näherin und der „Prüferin“.
Zum Schluss berichtete Frau Ludwig noch von ihrer kurz bevorstehenden Reise nach Peru und Bolivien. In beiden Kooperativen werden Produkte aus Alpakawolle hergestellt.
In Peru hat ein findiger Ingenieur und Tüftler mit deutschen Vorfahren jahrelang alte Maschinen zur Wollbearbeitung gesammelt, aufgepäppelt und zum Laufen gebracht. So kann die Firma Suritex in Peru die besondere Wolle der Alpakas vom Tier bis zum fertigen Produkt vor Ort verarbeiten. Frau Ludwig erklärte noch die besondere Beschaffenheit der Alpakawolle, die es so nur von den hoch in den Anden lebenden Tieren gibt: extrem leicht, bei Kälte wärmend und bei Hitze kühlend.
Zum Abschluss durften die Besucherinnen die mitgebrachten Kleidungsstücke und Utensilien begutachten, in die Hand nehmen, befühlen und Fragen stellten.
Bruni Müllner

Die ersten (Schokoladen)Weihnachtsmänner wurden gesichtet…
Noch läuft die Weinlese, und gefühlt ist es noch lange hin bis Weihnachten. Doch manche Dinge wollen früh geplant sein.
Das Weltladenteam hat beschlossen, sich von der weltweiten Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zu verabschieden, nicht aber vom Gedanken des Schenkens.
Offene und (noch viel mehr) versteckte Armut gibt es auch in unserer Wohlstandsgesellschaft.  Immer häufiger sieht man alte Menschen beim Flaschensammeln oder beobachtet lange Schlangen vor den Tafelläden.
Deshalb wollen wir uns an der regionalen Paketaktion „Weihnachtsfreude schenken“ beteiligen. Ins Leben gerufen und organisiert wurde und wird die Aktion vom Kreisdiakonieverband Heilbronn in Zusammenarbeit mit RegioMail und unterstützt durch „Echo“.
Es geht ganz einfach:
➢ Wer immer sich an der Aktion beteiligen möchte, packt ein (oder mehrere) Weihnachtspäckchen mit nützlichen und schönen Dingen.
➢ Empfänger können Familien, Kinder, alte Menschen … sein. Der Inhalt wird auf einer Liste notiert und aufs Päckchen geklebt.
➢ Schuhkartons sind praktisch, müssen aber nicht sein. Der Inhalt bleibt den Schenkenden überlassen.
➢ Die Päckchen werden im Weltladen gesammelt und von RegioMail abgeholt.
➢ Die Päckchen müssten bis Anfang Dezember bei uns im Laden abgegeben werden, damit sie noch rechtzeitig vor Weihnachten verteilt werden können.
➢ RegioMail  liefert alle Weihnachtspakete an die Tafelläden in der Region.
➢ Die Tafeln verteilen dann die Weihnachtsfreude-Päckchen rechtzeitig vor dem Fest an die entsprechenden Bedürftigen.
Wir sind in Kontakt mit der Diakonie und sowie es Flyer gibt, liegen sie im Weltladen aus. Bei Fragen können Sie sich gerne an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Weltladen wenden.
Bruni Müllner

Stroh zu Gold? Nein, aber Kacke zu Geld…
https://www.elecosy.com/wp-content/uploads/2023/01/IMG_0003-scaled.jpg.
Sri Lanka: Im Sommer 2009 wurden die letzten tamilischen Tiger ausgerottet, und die frei lebenden tamilischen Elefanten hatten keine natürlichen Feinde mehr. So kam es zum „Krieg“ zwischen Elefanten und Menschen um Lebensmittel und um Land. Ab etwa 2010 gab es einen Tourismusboom, und die Konflikte zwischen Menschen und Elefanten eskalierten.  Jede Woche starben schätzungsweise 3 Elefanten und 1 Mensch bei Kämpfen um Nahrung, für eine Insel mit nur noch etwa 2000 frei lebenden Elefanten eine beunruhigende Zahl.
Bis jemand auf die pfiffige Idee kam, aus Elefantenkacke nicht Gold, aber Papier zu machen: Thusita Ranasinghe entstammt einem alten Familienbetrieb, und zunächst suchte er lediglich eine Methode, um das in der Druckerei seiner Familie anfallende Altpapier zu recyceln. Seine Firma „Maximus“ entwickelte dann eine Methode der Papierherstellung aus einer lebendigen, nahezu unerschöpflichen „natürlichen Quelle“: Elefantendung.
Elefanten sind keine riesigen Schädlinge mehr, sondern wertvolle Rohstofflieferanten.
Heute werden die Papierprodukte der Firma in über 30 Ländern verkauft. 1997 arbeiteten nur sieben Menschen dort, Ranasinghe miteingeschlossen, 2009 waren es  laut Firmenwebsite fast 200. Das Unternehmen ist jetzt an mehreren Standorten vertreten. Es werden – laut Firmenangaben – bewusst ländliche Orte ausgewählt, um die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
„Unsere Vision ist, uns in eine Richtung weiterzuentwickeln, die versucht, das Schaffen von Arbeitsplätzen, den Schutz von Wildtieren, die Erhaltung von Elefanten und ländliche Stärkung zu vereinen, mit der Herstellung von schönen, ästhetisch ansprechenden Geschenkartikeln, die aus 100 Prozent Abfallmaterial von Hand gefertigt wurden.“
Und es gibt bereits „Nachahmer“ und Weiterentwicklungen:
Assam, Indien: Im nordöstlichen Bundesstaat Assam leben noch Nashörner in freier Wildbahn, deren Bestand  stetig sinkt. Das Projekt der Firma ElRhino möchte auf diese Situation aufmerksam machen und den dort lebenden Menschen eine faire Beschäftigung bieten. Nashornmist unterscheidet sich von Elefantenmist dadurch, dass Nashörner kurzfaserige Pflanzen fressen. Um das Papier zusammenzuhalten, muss es also mit Elefantenmist und recycelter Baumwolle gemischt werden. So entsteht ein glattes und starkes Papier für Notizbücher und mehr.
Das Motto der Firma ist: „Lassen wir die Nashörner wild leben.“
Quellen: www. Elecosy.com/de/; www.vagamondi.net/download/maximus_eng.pdf
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Kärwe meets Business am Sonntag, 10.09.23: die „Nachhaltigkeitsmeile“
Faire Kostproben und faire Limonade, Informationen, Gespräche, Spielangebote  und viel Sonne – das alles bot die vom Fleiner Weltladen initiierte „Nachhaltigkeitsmeile“.
Bereits im Vorfeld hatten Mitarbeiterinnen die Schaufenster mit nützlichen und originellen fair produzierten und ganz offensichtlich nachhaltigen Dingen dekoriert: Da gab es Stofftaschen aus ehemaligen Saris und witzige Taschen aus Limo Päckchen, edle Blumen aus Abfällen bei der Produktion von Baumwollkleidung, Modellautos und Motorräder aus alten Dosen, Buchstützen aus Fahrradketten und vieles mehr.
Viele Menschen haben die Gelegenheit genutzt, sich im Laden umzuschauen, Fragen zu stellen, kleine „Versucherle“ zu kosten, fairen Kaffee zu probieren, Gewinne vom Glücksrad einzulösen und natürlich auch einzukaufen.
Vor dem Laden gab es das Glücksrad, den Verkauf aus dem Koffer mit originellen großen und kleinen Sachen, Tische und Bänke luden ein zum Innehalten. Jugendliche vom Jugendrat boten nachhaltige Kinderspiele an: Hüpfspiele, Sackhüpfen, Seifenblasen produzieren… Leider war es dann selbst den Kindern zu heiß, die Bewegungsangebote zu nutzen, die großen schillernden Seifenblasen aber konnte man häufig sehen.
Dr. rer. soc. Silvia Golembiewski und Daniela Gómez betreuten äußerst sachkundig und engagiert den Stand von „Shining Eyes e. V.“, des von der Kinderärztin Dr. Monika Golembiewski  initiierten  bekannten Projekts. Sie informierten über die Arbeit des Entwicklungsprojekts und den aktuellen Stand der Initiative sowie über „Hidden Hunger“. Der „versteckte Hunger“ beschreibt ein chronisches Defizit an essenziellen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, woran  vor allem Kinder leiden  – auch in Deutschland. Das „Hidden-Hunger-Rad“ wurde vor allem von Kindern gerne gedreht. Je nachdem, was gedreht wurde, gab es einen erfrischenden Gurken- oder Apfelschnitz.  Auch die von Daniela selbstgebackenen gesunden Moringa-Kekse kamen gut an.
Mehr unter: https://blog.lebensbruecke.de/start/hidden-hunger-der-versteckte-hunger
Die engagierten jungen Menschen vom Jugendrat der Gemeinde Flein hatten Plakate entworfen, die auf sehr drastische und eindrucksvolle Weise das Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf Kleidung thematisierten: Billigmode, Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie,  Wegwerfmentalität. Beim „Weg“ vorbei an den Plakaten, musste man schon schlucken: Die knappen Informationen in Verbindung mit den jeweiligen Motiven hatten es in sich.
- Unsere Kleidung produziert mehr CO2 als der Flug- und Schiffsverkehr zusammen
- 32 Cent pro Stunde verdienen Näher und Näherinnen in Bangladesh
- 12 Millionen Kinder arbeiten an unserer Kleidung
- Jährlich landen 1,3 Millionen Tonnen Kleidung im Müll
Die (verkleinerten) Plakate hängen demnächst im Weltladen aus und sind jetzt schon auf der Homepage anzuschauen: www.weltladen-flein-talheim.de
Die Heilbronner Fairtrade - zertifizierte Gustav- v.- Schmoller-Schule, die faire Kleidung präsentieren und verkaufen wollte, hatte leider kurzfristig abgesagt.
Die Steuerungsgruppe der Fair Trade Gemeinde Flein war während der ganzen Veranstaltung präsent und bot faire Limonaden, Knabbereien, Informationen und Liegestühle zum Entspannen an.
Ein dickes Dankeschön an alle, die zum Gelingen der Nachhaltigkeitsmeile beigetragen haben: an unsere Partner fürs Mitmachen, an die BesucherInnen und KundInnen im Weltladen, an den Gewerbeverein Flein für die Organisation, an den SPD-Ortsverein fürs Glücksrad und ganz besonders an die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer des Weltladenteams und des Jugendrats samt ihrer Familien.
Bruni Müllner